Digitale Frühstarter: Das erste Smartphone kommt immer früher
Kinder erhalten immer früher ihr erstes eigenes Smartphone. Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom ist der Besitz digitaler Geräte unter Kindern und Jugendlichen weitverbreitet und beginnt oft schon im Grundschulalter. Für viele ist das Smartphone der erste Schritt in die digitale Welt, wobei die Nutzung meist zunächst über die Geräte der Eltern erfolgt. Doch ab einem gewissen Alter wird ein eigenes Gerät zum Standard.
Smartphone als Standard ab 10 Jahren
65 Prozent der 6- bis 18-Jährigen in Deutschland besitzen ein eigenes Smartphone, wobei die Verbreitung je nach Altersgruppe stark variiert. Während nur 17 Prozent der 6- bis 9-Jährigen ein Smartphone haben, steigt der Anteil bei den 10- bis 12-Jährigen auf beeindruckende 76 Prozent. Ab 13 Jahren gehört das Smartphone für fast alle Jugendlichen (90 Prozent) zum Alltag, und bei den 16- bis 18-Jährigen liegt der Besitz mit 95 Prozent nahezu bei allen.
Tablets und PCs – ebenfalls beliebt
Neben Smartphones sind Tablets und PCs ebenfalls stark nachgefragt. Etwa 54 Prozent der Kinder und Jugendlichen besitzen ein eigenes Tablet. Auch hier zeigt sich ein altersbedingter Anstieg: Von den 6- bis 9-Jährigen haben 42 Prozent ein Tablet, bei den 16- bis 18-Jährigen sind es 68 Prozent. Noch deutlicher wird der Trend bei Computern: Während nur 6 Prozent der jüngsten Altersgruppe (6–9 Jahre) einen eigenen PC oder Laptop haben, steigt der Anteil bei den ältesten Jugendlichen auf 70 Prozent. Im Durchschnitt verfügen 36 Prozent der 6- bis 18-Jährigen über einen eigenen Computer.
Übergang zur weiterführenden Schule als Wendepunkt
Deren Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder erklärt, dass der Übergang in die weiterführende Schule oft mit einem „Technologiesprung“ verbunden ist. Gleichzeitig betont er die Bedeutung der Begleitung durch Eltern und Schulen: „Kinder und Jugendliche müssen auf ihrem Weg in die digitale Welt unterstützt werden – sowohl durch Unterricht zu Digitalkompetenzen als auch durch klare Absprachen im Elternhaus.“
Weitere Geräte im Kinderzimmer
Neben Smartphones und Tablets gehören auch andere Technologien zum Alltag der jungen Generation. Eine eigene Spielekonsole besitzt beispielsweise 33 Prozent der 6- bis 9-Jährigen. Der Anteil steigt bis zur Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen auf rund 50 Prozent, nimmt jedoch ab 16 Jahren auf 44 Prozent wieder ab. Smartwatches und Fernseher sind ebenfalls beliebt, vor allem bei älteren Jugendlichen: 31 Prozent der 16- bis 18-Jährigen tragen eine Smartwatch, und fast die Hälfte besitzt einen Flachbildfernseher.
Hörboxen und CD-Player bei den Jüngsten beliebt
Während Smartphones und Konsolen bei älteren Jugendlichen dominieren, sind bei den Jüngsten oft noch klassische Geräte wie CD-Player und Hörspielboxen im Einsatz. 43 Prozent der 6- bis 9-Jährigen besitzen einen CD-Player, während dies bei den 16- bis 18-Jährigen nur noch 23 Prozent sind. Hörspielboxen, wie die beliebte Tonie-Box, sind mit 57 Prozent vor allem in der jüngsten Altersgruppe vertreten, während sie bei älteren Jugendlichen fast völlig verschwinden (5 Prozent).
Neue Technologien auch bei Kindern im Kommen
Auch moderne Technologien wie Smart Speaker (z. B. Alexa oder Google Home) sind bei Kindern und Jugendlichen angekommen. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen den Altersgruppen: 24 Prozent der 6- bis 9-Jährigen und 26 Prozent der 16- bis 18-Jährigen nutzen solche Lautsprecher. Sogar klassische Fotoapparate haben ihren Platz in Kinderzimmern nicht vollständig verloren. 33 Prozent der Jüngsten und 28 Prozent der älteren Jugendlichen besitzen eine Digitalkamera.
Fazit: Begleitung ist entscheidend
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass digitale Geräte in fast allen Altersgruppen präsent sind und mit zunehmendem Alter wichtiger werden. Dabei rückt der verantwortungsvolle Umgang mit Technologie immer mehr in den Fokus. Dr. Rohleder empfiehlt, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern digitale Geräte nutzen und klare Regeln für die Nutzung aufstellen. So können Kinder schrittweise an die digitale Welt herangeführt werden.